Im Frühling vergangenen Jahres rieben sich Besucher des Rheinfalls
verwundert die Augen. Der Veranstalter der bei Touristen sehr
beliebten, spektakulären Bootsfahrten zum Rheinfallfelsen hat die
Preise drastisch erhöht. Kostete eine Fahrt für Erwachsene
bislang 10 Franken, sollten Touristen nun neu 20 Franken dafür
berappen. Und Kinder statt 5 neu sogar 15 Franken. "Wucher", so der
Tenor vergangenen Jahres. Der Unmut über diesen Preissprung
war so gross, dass sich sogar Preisüberwacher Stefan Meierhans
einschaltete. Und dieser hat nun Gespräche mit
dem Veranstalter, der Werner Mändli AG, geführt. Das Resultat:
Eine "einvernehmliche Regelung", welche die Preiserhöhung abfedern
soll. Wer genauer hinschaut merkt: Die Regelung ist ein einziger Reinfall!
Denn die Preiserhöhungen werden nur für die "Einheimischen"
zurückgenommen. Einheimisch sei, wer in einer Ortschaft wohne,
deren Postleitzahl mit 81, 82, 84 oder 85 beginne. Das berichten die
"Schaffhauser Nachrichten". Fremde hingegen müssen weiterhin
mehr bezahlen. Die mit dem Preisüberwacher ausgehandelte Regelung
führt denn auch zu abstrusen Ergebnissen. So gilt ein Romanshorner
- der rund 70 Kilometer vom Rheinfall entfernt wohnt - als Einheimisch,
während ein Jestetter (D) nicht einheimisch wohnt. Obschon Neuhausen
am Rheinfall und Jestetten nur 5 Kilometer trennt.