17. April 2019
Annabelle Model am Rheinfall |
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Schaffhauser Nachrichten vom 17. April, 2019
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Schaffhauser Nachrichten vom 17. April, 2019
SN: Topmodel zeigt sich im 1300-Franken-Regenmantel vor dem Rheinfall 17. April 2019 Autor Alexa Scherrer
Was sonst auf den Laufstegen von Paris und Milano präsentiert wird,
hat Nadine Strittmatter jetzt in Schaffhausen getragen. Für ein
Fotoshooting posierte sie auf dem Munot und vor dem Rheinfall.
7400 Franken. Ein Monatslohn, bei dem sich manch einer "von" schreiben
würde, der Preis eines mehr als vernünftigen Gebrauchtwagens,
die Summe, die für eine kleine Hochzeit ausgegeben wird - oder so
viel, wie ein Leder-Netzkleid von Dior kostet. Genau in einem solchen
Exemplar posiert das Schweizer Topmodel Nadine Strittmatter in der
aktuellen Ausgabe der "Annabelle". Der Regenmantel und die Schuhe,
mit denen sie sich auf einem Boot vor dem Rheinfall räkelt,
kosten zusammen über 2200 Franken, die Hose, mit der sie sich auf
dem Munot ablichten lässt, ist mit 330 Franken vergleichsweise ein
Mega-Schnäppchen. Vom Chanel-Lederkleid, in dem sie vor der Metzgerei
Peter in der Unterstadt steht, kann man das wohl nicht behaupten. "Preis
auf Anfrage", heisst es in der Legende zum Foto lediglich.
"Wir wissen, dass diese Looks, die von den Showrooms in Paris oder
Mailand kommen, happige Preise haben", sagt Annabelle-Chefredaktorin
Silvia Binggeli. Sie seien weniger als Kaufempfehlung, sondern vielmehr
als Inspiration für die eigene Mode im Alltag gedacht. Hauptthema
des Shootings in und um Schaffhausen waren die 90er-Jahre. Diese seien
definitiv zurück und eines der ganz grossen Themen dieses Sommers.
"Überall stehen wieder die 1990er drauf - egal ob in der Mode-,
der Film- oder der Musikindustrie", sagt Binggeli.
Die aktuellen Trends orientierten sich allerdings nur an den Elementen aus
dem Jahrzehnt vor dem Millennium, es habe schon eine Weiterentwicklung
stattgefunden. Auch der Nachhaltigkeits-Gedanke sei immer stärker
in den Vordergrund getreten. "Man kauft heute bewusster ein. Es wird
nicht mehr so schnell gekauft - und vor allem nicht mehr so schnell
weggeworfen."
Doch warum präsentieren Nadine Strittmatter und Model-Kollegin Jade
Eliáek die teuren Kleider in Schaffhausen - und nicht in der
Bankenstadt Zürich, in Zug oder in Genf? "Schaffhausen passt einfach
perfekt zur Geschichte, die wir erzählen wollen", sagt Binggeli. Die
Idee dazu sei von einer Redaktorin gekommen, die selber keine Verbindungen
zu Schaffhausen habe - ursprünglich sei sie Baslerin.
Mit dem Shooting, das vor rund drei Wochen stattgefunden hat, waren
Models, Fotografen und Assistenten einen ganzen Tag lang beschäftigt.
Binggeli würde sich freuen, wenn die Wahl der Kulisse einige Leser
dazu bewegen würde, mal wieder nach Schaffhausen zu kommen - in eine
Stadt, an die man sonst eher nicht als erstes denken würde. Generell
wolle sich die Zeitschrift künftig vermehrt auf nationale Locations
konzentrieren. "Wir sind nicht patriotisch, aber wir sind stolz darauf,
ein Schweizer Magazin zu sein. Warum sollten wir die internationale Mode
also nicht in die Schweiz holen", sagt Binggeli.