Schaffhauser Nachrichten vom 21. Juli, 2023
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Die meisten befragten Badegäste sind sich einig: Der Fischotter
wird wohl der Namensgeber der 1952 eröffneten Neuhauser Badi
Otterstall sein. Gesichtet hat Badmeister Urs Wehrli zwar noch nie einen,
dafür aber diverse andere Tiere. Etwa ein Entenpäärli,
das jedes Jahr in der Badi überwintert. Für das meiste Aufsehen
gesorgt hat jedoch ein Biber im 2022.
Tierischer Besuch in der Badi "Eines Morgens sah ich, dass das grosse
Becken voller Gäggeli ist", sagt Wehrli. Bald zeigte sich auch
der Verursacher. "Ein Biber kam aus dem Busch heraus, setzte sich an
den Beckenrand und hat dann im Wasser seine Bahnen gezogen." Wehrli
verständigte den kantonalen Fischereiaufseher Patrick Wasem, der das
Tier einfing und im Rhein wieder aussetzte. Das Spiel wiederholte sich
wenige Tage später. Dieses Mal wurde der Biber in grösserer
Distanz in die Freiheit entlassen. Einer der Biber-Besuche, so Wehrli,
ereignete sich kurz vor Öffnung der Badi um 9 Uhr.
Ein Biber verirrt sich in die Badi Otterstall#Artikel vom 6. Mai 2022#
Ein paar Minuten später, und Stammgast Ursula Friedli hätte
das Ereignis selbst mitbekommen. Nun kennt sie die Biber-Geschichte
nur aus Erzählungen. Friedli setzt sich jetzt um 11 Uhr, nach
ihrer täglichen Schwimmrunde, auf die grosse Restaurant-Terrasse
und trinkt mit ihrem Mann einen Kaffee. Sie schaut hoch. Über der
Anlage ziehen zwei Milane ihre Kreise. Da fällt Wehrli noch eine
tierische Geschichte ein: Einmal stahl ein Milan einem Gast das Essen
aus der Brotdose.
Keine Frage: Das weitläufige Gelände der Badi
Otterstall mit seinen grossen Bäumen gefällt der Tierwelt. Und
natürlich auch den menschlichen Badegästen. Was diesen ausser
sattem Grün noch geboten wird: Rheinfallrauschen. Denn die Badi
befindet sich nur wenige Hundert Meter Luftlinie vom Wasserfall entfernt.
Aktuell wird auch ein Rutschbahn-Wettbewerb angepriesen. Auf einer
Infotafel sind vier Visualisierungen der künftigen Rutschbahn zu
sehen, welche die veraltete ersetzen soll. Die Bilder zeigen verschiedene
Farben, denn die Neuhauser Kinder sollen bei der Rutschen-Farbgebung
mitreden können. Hunderte Kinder haben bereits am Wettbewerb
teilgenommen. Aktuell sei Rot klarer Favorit, sagt Badmeister Wehrli. Es
wäre zumindest ein Kontrast zum vielen Grün.