08. August 2019
Schiffli versenken oberhalb des Rheinfalls |
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Blick vom 8. August, 2019
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``Schiffli versenken ob des Rheinfalls".
Eine amusante Sommer Detektiv Geschichte. Ein Weidling hat eine
Wiffe geramt. Man weisst nicht recht, wer drin sass. Ein Bauloewe
wurde kurz vorher auf dem Rhein gesehen. Der halbierte Weidling
wurde von seiner Baufirma abtransportiert.
Da niemand zu schaden kam, ist ein bisschen Schadenfreude in Ordnung.
Aus dem Blick:
Am frühen Abend des 24. Juli treiben Trümmerteile den Rhein
hinab. Gäste der Badi Läui zwischen Stein am Rhein SH und
Diessenhofen TG reagieren sofort - und ziehen einen zweigeteilten,
herrenlosen Weidling an Land.
Das motorisierte Flachboot dürfte mit einem Schiffahrtszeichen,
einer Wiffe, kollidiert sein. Ein BLICK-Leserreporter erlebt die
Bergung hautnah: "Ich ging davon aus, dass schnellstmöglich eine
Rettungsaktion in die Wege geleitet würde. Doch dann kam nach kurzer
Zeit ein LKW mit Kran, lud das Wrack auf und fuhr einfach davon!"
Brisant: Mehrere Zeugen wollen den Schaffhauser Baulöwen Pius
Zehnder (53) zusammen mit seiner Frau vor dem Crash auf dem Weidling
gesehen haben!
Baulöwe gibt sich auf Anfrage unwissend Der ehemalige SVP-Kantonsrat
sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Weil sich ein geplantes
Heim für Demente in Herblingen SH wegen Beschwerden nicht
realisieren liess, vermietete er seine Liegenschaft kurzerhand an ein
Bordell. Für Schlagzeilen sorgte der Baulöwe auch, weil er
für ein Vorhaben an seinem Wohnort in Bargen SH bewusst auf eine
Baubewilligung verzichtete (BLICK berichtete).
Auf den Zwischenfall im Rhein angesprochen, gibt sich Pius Zehnder
zunächst unwissend: "Ich war mit meiner Firma nur für die
Bergung zuständig. Ich selbst habe damit nichts zu tun!"
Er könne nicht verstehen, weshalb versucht werde, ihm einen Unfall
anzudichten. "Das grenzt schon fast an üble Nachrede", wettert
Zehnder. Nachdem im Juni schon Ex-SP-Präsident Hans-Jürg Fehr
(70) auf dem Rhein verunfallt ist (BLICK berichtete), sei nun ein Versuch
im Gange, auch seine Person "auf primitive Weise" anzugreifen.
Die Hinweise sprechen gegen ihn Recherchen zeigen: Der zerstörte
Weidling gehörte eigentlich Urs Krebser (63), Direktor beim
Pharma-Unternehmen Cilag. Er sitzt mit Zehnder im Verwaltungsrat von
dessen Baufirma, die den Bergungskran aussandte.
Gegenüber BLICK gibt Krebser an, das Boot am Unglückstag an
einen "guten Freund" verliehen zu haben. An Zehnder? "Zu Namen will ich
mich offiziell nicht äussern", sagt der VR-Kollege.
Nur: Eine Quelle aus Behördenkreisen bestätigte gegenüber
BLICK, dass es Pius Zehnder war, der den Vorfall der Polizei gemeldet
habe. Dieser gesteht dann auf erneute Nachfrage nun plötzlich:
"Ja, dem ist so."
Eine schleierhafte Kehrtwende Er betont aber, beim Unfall nicht im
Weidling gewesen zu sein. Und erst recht nicht an dessen Steuer. Was
sich auf dem Rhein zugetragen hat, behält der Baulöwe lieber
für sich. Zehnder: "Zu diesem Unfall sage ich niemandem auf der
Welt mehr etwas!"
Fakt ist: Da Zehnder zeitnah die Polizei informiert hat, wurde die
Meldepflicht eingehalten. Eine aufwendige Suchaktion liess sich dadurch
- anders als im Fall Fehr - vermeiden. Im Raum steht hingegen eine
Vernachlässigung der Sorgfaltspflichten.
Das haben nun die deutschen Behörden abzuklären. Denn entgegen
ersten Vermutungen hat sich der Unfall nicht auf der Thurgauer sondern
auf der deutschen Rheinseite ereignet.