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31. Oktober 2020

Wieder eine Rheinfallkraftwerk Schnapsidee

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Schaffhauser Nachrichten vom 31. Oktober, 2020

Schaffhauser Nachrichten vom 31. Oktober, 2020

Ein Naturdenkmal muss geschützt bleiben

Der Sündenfall am Rheinfall darf sich nicht wiederholen. Seit 1951 werden auf der Neuhauserseite ganzjährig pro Sekunde 30 m3 entzogen für die Stromnutzung. Der Fall auf der Neuhauser ist seither sichtbar spärlicher, als auf der Zürcherseite. Diese Sünde ist irreversibel. Auch die Beeinträchtigung des Falles im Becken ist seit dem Kraftwerk im Rheinau nicht mehr zu korrigieren. Obschon die Bevölkerung den Rheinfall nicht mehr zusätzlich beeinträchtigen möchte, soll nun doch über ein zusätzliches Kraftwerk nachgedacht werden. Und zwar über die Hintertüre der Energiestrategie 2050. Nun ist ein Grundsatzentscheid fällig: So wie alle Unesco Welterbe unantastbar bleiben, muss unsere Generation für die Zukunft des Rheinfalles ein Machtwort sprechen, damit nicht immer wieder versucht wird, Naturdenkmäler anzutasten. Gefordert sind alle Verbände und Gruppen, die sich für den Rheinfall einsetzen, damit die Schaffhauser Behörde nie mehr auf den Gedanken kommt, über die Nutzung des Rheinfalls nachzudenken. Hinsichtlich Wasserfall gilt nur der Schutz. Es darf keine zusätzliche Nutzung mehr geben. Die Energiewende darf nicht dazu führen, dass unantastbare Kulturgüter beeinträchtigt werden. Eine zusätzliche Wassernutzung am Rheinfall muss ein Tabu bleiben.

Heute gibt es auch andere Möglichkeiten, Strom auszubauen. Grosses Potential gibt es bei Sonnenanlagen auf bestehenden Häusern. Ein Haus kann ein paar MWh pro Jahr produzieren. Es bräuchte ein paar Tausend Haushalte, um ein Wasserkraftwerk zu ersetzen. Die Solartechnologie macht im Moment rasante Fortschritte, Solarmodule und Batterien werden billiger. Die angepeilten 90 Gigawatt eines Rheinfallkraftwerkes (ein realistisches Projekt müsste sicher noch viel zurückstecken, um dem Umweltschutz und dem Tourismus gerecht zu werden), könnte innerhalb von 10 bis 20 Jahren ohne Probleme im Kanton Zürich auf bestehenden Dächern generiert werden. Die Solarenergie wäre billiger und vernünftiger als Strom von einem Rheinfallwasserkraftwerk.

Quelle
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