10 Dezember 2022
Gruenes Neuhausen, Rosaroter Praesident |
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SN vom 10. Dezember, 2022
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Schaffhauser Nachrichten
vom 10. Dezember 2022
SN:
Die letzte Einwohnerratssitzung des Jahres 2022 war jene mit der
längsten Traktandenliste. 14 Geschäfte waren aufgeführt,
am Ende konnte die Hälfte abgehakt werden. Das auch, weil es sich
bei den meisten um unumstrittene Wahlen handelte. Diskutiert wurde
einzig über ein Postulat von Fabian Bolli (GLP) zur Grün-
und Freiraumstrategie Neuhausens.
"Nichts zu verlieren, viel zu gewinnen" Am Donnerstag erklärte Bolli
an der -Einwohnerratssitzung, dass die Grün- und Freiräume in
Neuhausen die Bevölkerung beschäftigten. Alle seien sich einig,
dass diese in der Gemeinde zur kurz kämen. Bolli erwähnte
ein schweizweites Gemeinderanking von 2021, bei dem Neuhausen einen
der letzten Plätze belegte und klar Handlungsbedarf im Bereich
Ökologie ausweise. Um die Situation zu verbessern, sei eine
Strategie der öffentlichen Hand nötig. Eine solche, wie sie
Beringen oder die Stadt Schaffhausen bereits habe. Bolli forderte den
Gemeinderat auf, mutig zu planen. "Wir haben fast nichts zu verlieren,
aber viel zu gewinnen." Wichtig sei zudem, die Bevölkerung von Beginn
an einzubinden. Die Strategie dürfe nicht im stillen Kämmerlein
ausgearbeitet werden.
Gemeindepräsident Felix Tenger (FDP) sagte, dass das Postulat
eigentlich nicht notwendig gewesen wäre. Schliesslich habe der
Gemeinderat bereits in seinen Legislaturzielen verankert, Grün-
und Freiräume attraktivieren zu wollen. Auch habe man bereits eine
Grün- und Freiraumstrategie für das Zentrum präsentiert,
eine solche sei nun für das gesamte Gemeindegebiet nötig. Gelder
für die Ausarbeitung einer solchen Strategie seien im Budget 2023
bereits eingestellt. Beim Thema Mitwirkung sah Tenger keinen Grund zur
Sorge. "Wir haben immer Mitwirkungsverfahren gemacht." So habe man etwa
Umfragen durchgeführt und mit gemeinderätlichen Kommissionen
gearbeitet. Die Einwohnerinnen und Einwohner würden auch bei diesem
Thema die Möglichkeit haben, sich einzubringen.
SVP/EDU zweifeln an Notwendigkeit Bei den Fraktionen gab es
unterschiedliche Meinungen über die Notwendigkeit und die
Ausarbeitung der Strategie. René Sauzet sagte stellvertretend
für die FDP-Fraktion, dass es an der Zeit sei, eine funktionelle
Grün- und Freiraumstrategie zu erstellen. Der Ansatz des Gemeinderats
gehe in die richtige Richtung. Die SVP/EDU-Fraktion hingegen empfand
die Thematik weniger drängend. "Für uns sind Grün- und
Freiräume im Zentrum bereits gegeben", sagte Adrian Schüpbach
(parteilos). Der Gemeinderat habe diese bereits aufgezeigt. Neuhausen
sei zudem von einem schönen Naherholungsgebiet umgeben.
x Play Unmute Anders tönte es seitens SP. Thomas Leuzinger sagte,
dass die angesprochene Grün- und Freiraumstrategie für das
Zentrum des Gemeinderats ein Schnellschuss war. Es sei an der Zeit,
sich professionelle Unterstützung zu holen. Wichtig sei, bei der
Strategie allen Bevölkerungsgruppen Sorge zu tragen. Trotz wichtiger
Entscheidungen im Zentrum - beim Schindlergutareal, Burgunwiese und Platz
für Alli - dürfe man die Quartiere nicht vergessen. Roland
Müller (Grüne) erinnerte daran, dass die Definition von
Grün- und Freiräumen nach wie vor unklar sei. Es gelte,
nicht nur nach ästhetischen, sondern auch nach ökologischen
Gesichtspunkten vorzugehen.
Am Ende wurde das Postulat mit 18:1 Stimmen an den Gemeinderat
überwiesen. Dieser will gemäss Tenger nun eine externe Firma
mit der Ausarbeitung beauftragen. Die Grün- und Freiraumstrategie
solle eine pragmatische und keine 100-seitige Lösung werden.
Feuerwehrfusion und ein goldenes Strahlrohr Keine 100, aber
immerhin 80 Seiten lang war der Bericht und Antrag des Gemeinderats
zum Thema Feuerwehrfusion. Die Neuhauser Feuerwehr soll mit dem
Be-triebsfeuerwehrverband Rhyfall sowie dem Wehrdienstverband Oberklettgau
der Gemeinden Löhningen und Beringen fusionieren. Gemeinderat
Andreas Neuenschwander (SVP) beantragte eine siebenköpfige
Kommission zur Vorbesprechung. Der Einwohnerrat stimmte zu.
Neuenschwander drängte dazu, das Geschäft bereits an der
nächsten Einwohnerratssitzung vom 12. Januar zu besprechen. Dies,
weil die Gemeindeversammlung in Löhningen zeitgleich zur Neuhauser
Einwohnerratssitzung stattfand und der Beringer Einwohnerrat nächste
Woche über die Fusion entscheide.