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Peter Mettler wurde 1945 in Rupperswil im Kanton Aargau
geboren und wuchs in Schaffhausen auf, wo er auch die
Kantonsschule mit der Matura abschloss. Nach dem phil.-I-Studium
an der Universität Zürich war Peter Mettler
bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 beruflich in der
Versicherungsbranche tätig. Die Sammlung war im Herbst 2004 als Leihgabe im Klostergut Paradies zu besichtigen. Die Bilder der Ausstellung sind uns von der Georg Fischer AG zur Verfügung gestellt worden. Wir danken dafür Markus Sauter, dem Leiter der Kommunikation von Georg Fischer AG in Schaffhausen. |
Nach dem Abschluss der Kantonsschule Schaffhausen nahm Peter Mettler
an der Universität Zürich das Phil.-I-Studium auf. In der
ersten Zeit fuhr er jeden Tag von Schaffhausen nach Zürich; mit
dem weiteren Verlauf des Studiums wurde dieses Hin- und Herfahren zu
aufwändig, und er suchte sich Ende der Sechziger Jahre ein Domizil
in Zürich. Kaum eingezogen in sein Zimmer, wollte er dieses mit
etwas schmücken, was ihn an Schaffhausen erinnerte, wo er immerhin
fast 25 Jahre verbracht hatte. Bei einem Streifzug durch die Stadt sah
er im Schaufenster eines Einrahmungsgeschäftes eine grosse Ansicht
des Rheinfalls, die ihn sofort faszinierte. Obwohl der Preis für
seine damaligen Verhältnisse sehr hoch war und er von Stichen nichts
verstand, leistete er sich dieses Blatt. Und schon am nächsten Tag
stach ihm in einem anderen Geschäft eine kleine gerahmte Ansicht
des Rheinfalls in die Augen, die aus dem Tagebuch eines englischen
Touristen des frühen 19. Jahrhunderts stammte. Nachdem er sich
am Tag vorher schon einen teuren Kauf geleistet hatte, kam es auf die
15 Franken für diese zweite Rheinfallansicht auch nicht mehr an,
und damit war die Basis für die Rheinfallsammlung gegeben. Beim ersten Kauf handelt es sich um eine Kupfer-Umrissradierung von Johann Heinrich Bleuler, die um 1803 entstanden ist und in einem hervorragenden zeitgenössischen Kolorit eine Frontalansicht des Wasserfalls zeigt. Schon beim ersten Blatt war die Qualität das wichtigste Kriterium, und der Kauf erwies sich dann später auch als äusserst günstig. Das Interesse für Stiche und den Rheinfall war damit geweckt, und Peter Mettler erwarb sich umfangreiche Kenntnisse über die verschiedenen Herstellungstechniken, über die Maler von Ansichten des Rheinfalls usw. aber auch über die Einkaufsmöglichkeiten. Auf Ausstellungen, in Galerien, Kunsthandlungen und insbesondere in Auktionshäusern kennt man Peter Mettler als Sammler von Ansichten des Rheinfalls, und auch viele Privatpersonen wissen um seine Leidenschaft. In den ersten Jahren sammelte Peter Mettler - vor allem aus finanziellen Überlegungen ausschliesslich druckgraphische Werke: Holzschnitte, Kupferstiche, Aquatintas, Lithographien usw. Die intensive Suche nach Rheinfallansichten führte ihn dann auch zu Werken, die er sich entweder aus finanziellen Gründen nicht leisten konnte, oder solchen, die bislang nicht zum eigentlichen Sammelgebiet gehörten. Aber schliesslich konnte Peter Mettler nicht widerstehen, als ihm beispielsweise eine Originalvorlage zu einem Stich angeboten wurde, der bereits in der Sammlung vorhanden war. Von nun an waren auch Zeichnungen und Gouachen, Aquarelle und Ölgemälde das Ziel seiner Leidenschaft. Heute setzt sich die Sammlung aus rund 300 druckgraphischen Werken, Gouachen, Zeichnungen, Aquarellen und zehn Ölgemälden zusammen. Zeitmässig umfasst die Sammlung Werke von der ersten bekannten Ansicht von 1544 aus der Stumpf-Chronik bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Winterthur nach Schaffhausen, die 1857 eröffnet worden ist, konnte sich ein viel breiteres Publikum die Reise zum Rheinfall leisten. Mit den neuen Drucktechniken, die viel grössere Auflagen zuliessen (Stahlstich), konnten auch die geringeren Bedürfnisse nach einem Souvenir der neuen Käuferschicht befriedigt werden. Nur: Im gleichen Ausmass, wie die Besucherzahlen stiegen, sank die Qualität der angebotenen Rheinfallansichten. Die Rheinfallsammlung Peter Mettler konzentriert sich aus dieser Überlegung auf jene Darstellungen, die vor dem Bau der Eisenbahnbrücke oberhalb des Rheinfalls entstanden sind. Damit sind drei Jahrhunderte von Ansichten des Rheinfalls umfassend dokumentiert. Für einen Schaffhauser ist es fast selbstverständlich, dass der Name Bleuler einen grossen Stellenwert in seiner Sammlung haben würde: So bilden Ansichten von Johann Heinrich Bleuler (1758 - 1823) und dessen Sohn Johann Ludwig Bleuler (1792-1850), der auf dem Schloss Laufen sein Malatelier führte, einen Schwerpunkt in der Rheinfallsammlung Peter Mettler. Neben einigen hervorragenden Gouachen und Kupferumrissradierungen ist ein vollständiges Album "Voyage pitoresque au tour de la Chüte du Rhin" aus der Zeit um 1836 in einem Widmungsexemplar des Verfassers Johann Ludwig Bleuler Beleg für die berühmte Malschule im Schloss Laufen am Rheinfall. Dazu kommt eine bedeutende Gruppe um Philipp Loutherburg (1740 - 1812), der vor allem als Maler am englischen Hof grosse Erfolge feierte: Neben einem Pendant von zwei signierten und mit 1791 datierten Gouachen sind die zugehörigen Umrissradierungen vorhanden, die 1797 von Christian de Mechel gestochen worden sind, sowie eine möglicherweise direkt am Rheinfall nach der Natur entstandene Vorlage zu einer der beiden Gouachen. Weiter bemerkenswert sind Ansichten des bekannten Basler Malers und Stechers Johann Jakob Biedermann (1763 - 1830) und von Johann Jakob Wetzel aus Zürich (1781 - 1834), von dem nicht nur eine blau lavierte Originalzeichnung vorliegt, sondern auch ein Aquarell von 1818, das als Vorlage zu einer der beiden Aquatintas diente, die im 1819 erschienenen Album aus dem Orell Füssli Verlag in Zürich beigelegt waren. Selbstverständlich vertreten sind auch die wichtigsten so genannten "Schweizer Kleinmeister" wie der Berner Gabriel Lory (1763 - 1840) mit zwei herrlich kolorierten Umrissradierungen, der mit seinen Ansichten das Bild der Schweiz zu seiner Zeit stark geprägt hat, die Basler Peter Birmann (1758 - 1844), der mit einer braun lavierten Sepiazeichnung aus dem Jahr 1809 vertreten ist, und dessen Sohn, Samuel Birmann (1793 - 1847), der Berner Niclaus Gachet (1736 - 1817). Gezeigt wird ein Aquarell von höchster Qualität! Vertreten ist auch der St.Galler Adrian Zingg (1734- 1816), von dem zwei besonders interessante Aquarelle zu sehen sind. Vielen Sammlern bekannt sind die graphischen Werke von Franz Hegi (1774- 1850). Die Schaffhauser Maler und das Bleulersche Malatelier sind -neben Vater und Sohn Bleuler - mit verschiedenen Ansichten von Leonhard Trippel (1745 -1783), Egidius Federle (1810 - 1876) und Konrad Corradi (1813 - 1878) gut repräsentiert. Aber auch die bekannten Blätter aus den Werken über die Schweiz von Sebastian Münster (1489 - 1552), von dem die älteste bekannte Ansicht des Rheinfalls in einem Holzschnitt stammt, aus der Chronik von Johannes Rudolf Stumpf (1500 - 1578) oder von Matthäus Merian (1593 - 1650), aus dem grossen Standardwerk von Beat Fidel de Zurlauben (1720 - 1799) und von David Herrliberger (1697 - 1777) fehlen nicht. Bemerkenswerte Ansichten von Mathias Pfenninger (1739 - 1813), Johann Melchior Füssli (1677 - 1736) oder Johann Rudolf Schellenberg (1740 - 1806) ergänzen die druckgraphischen Ansichten in der "Rheinfallsammlung Peter Mettler". Als Höhepunkt der Sammlung kann sicherlich das Ölgemälde des Malers Johann Heinrich Wüest (1741 - 1821) bezeichnet werden: Eine bemerkenswerte Hochformatansicht, die sich ursprünglich im Saal des Gartenhauses "Zum Wollenhof' (heute Schipfe 59 in Zürich) befand und zu einer ganzen Serie von Wandverkleidungen gehörte, deren grösster Teil heute im Kunsthaus Zürich zu sehen ist. Dieses Werk konnte Peter Mettler im September 1999 auf einer Auktion der Galerie Koller in Zürich gegen namhafte andere Kaufinteressenten ersteigern. Ferner befinden sich unter den zehn Ölgemälden der "Rheinfallsammlung Peter Mettler" zwei Werke des Frankfurter Malers Christian Georg Schütz (1718 - 1791), die ihrerseits auch als Vorlagen für einen - seitenverkehrten! Kupferstich dienten, und zwei von Felix Meyer (1653-1713) sowie von Jean-Georges Volmar (1769 - 1831) und vom Winterthurer Johann Jakob Kuster (1747 - 1818), datiert 1813. Bei einer eindrucksvollen Ansicht des Rheinfalls konnte leider bis heute der Maler nicht eruiert werden. Diese wohl umfangreichste Sammlung zum Thema "Rheinfall" besticht nicht nur durch die künstlerischen Darstellungen; sehr oft sind die Geschichten, wie und wo Peter Mettler diese Ansichten erworben hat, mindestens so interessant. So weiss dieser oftmals spannende Informationen - sei es zu einzelnen Blättern, sei es zu den Malern - zu vermitteln. Die "Rheinfailsammlung Peter Mettler" wird anschliessend an die Ausstellung vom Herbst 2004 zum grössten Teil in der Stiftung "Klostergut Paradies" als Leihgabe verbleiben und als Ergänzung zu den beiden vorhandenen Sammlungen von Hanspeter Rohr und Berthold Wyser integriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einige der Werke finden nach Ausstellungsende den Weg zurück in die Wohnung von Peter Mettler in Zürich, der sich ein Leben ohne Rheinfall nicht mehr vorstellen kann. Aber bereits heute ist bestimmt, dass auch diese Werke eines Tages wieder ins "Klostergut Paradies" gelangen sollen: Damit soll der Absicht Peter Mettlers Rechnung getragen werden, dass das, was in jahrzehntelanger Sammlertätigkeit zusammengetragen worden ist, wirklich zusammenbleibt. Quelle: Ausstellungsprospekt zur "Rheinfallsammlung Mettler" |
Sonderausstellung bis zum 6. November 2004 im Klostergut Paradies: Peter Mettler vermacht der Georg Fischer Stiftung Paradies seine Rheinfallsammlung. Dabei handelt es sich um rund 300 Ansichten des Rheinfalls, die vor dem Jahr 1850 (Bau der Eisen-bahnbrücke) entstanden sind. Die Kollektion umfasst Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Holzschnitte, Radierungen, Kupferstiche, Aquatintas, Lithographien etc. Georg Fischer nutzt die Gelegenheit zu einem weiteren kulturellen Engagement und macht die Sammlung im Rahmen einer Sonderausstellung im Klostergut Paradies öffentlich zugänglich. In optimaler Ergänzung zu den bestehenden Sammlungen Wyser (alte Grafiken aus der Region Schaffhausen) und Rohr (alte Schaffhauser Landkarten) im Klostergut Paradies trägt Georg Fischer dazu bei, dass auch die "Rheinfallsammlung Peter Mettler" als Ganzes erhalten werden und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Peter Mettler stellt seine Sammlung im Rahmen einer Leihgabe schrittweise zur Verfügung. Sie soll nach seinem Tod durch Vermächtnis ins Eigentum der Stiftung Paradies übergehen. Ausgewählte Werke der Sammlung wurden an der Vernissage vom 23. September im Klostergut Paradies erstmals präsentiert und werden der Öffentlichkeit im Rahmen einer befristeten Sonderausstellung in repräsentativem Umfang gezeigt. Die insgesamt rund 300 Einzelstücke umfassende Kollektion, die ausschliesslich dem Thema Rheinfall gewidmet ist, und gegenwärtig katalogisiert wird, wurde von Peter Mettler seit 1968 systematisch zusammen getragen. Am Anfang standen vor allem druckgraphische Werke. Die Sammlung wurde im Lauf der Zeit kontinuierlich ausgebaut und enthält heute auch 11 Ölgemälde, darunter als Höhepunkt die bemerkenswerte Hochformatdarstellung aus der Zeit um 1775 von Johann Heinrich Wüest (1741 - 1821). Daneben sind zwei museale Ölgemälde des Frankfurters Christian Georg Schütz (1718 - 1791) zu sehen. Selbstverständlich in einer Schaffhauser Sammlung sind die herausragenden Blätter von Johann Heinrich Bleuler (1758 - 1823) und dessen Sohn Johann Ludwig Bleuler (1792 - 1850). Weiter sind bedeutende Arbeiten des englischen Malers Philipp Loutherbourg (1740 - 1812), des Berners Gabriel Lory (1763 - 1840), von Johann Jakob Wetzel (1781 - 1834) oder von Adrian Zingg (1734 - 1816) ausgestellt. Peter Mettler wurde 1945 in Rupperswil im Kanton Aargau geboren und wuchs in Schaffhausen auf, wo er auch die Kantonsschule mit der Matura abschloss. Nach dem phil.-I-Studium an der Universität Zürich war Peter Mettler bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 beruflich in der Versicherungsbranche tätig. Die Sonderausstellung dauert bis zum 6. November dieses Jahres. Sie kann im Klostergut Paradies jeweils am Freitag und Samstag von 14:00 - 18:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 - 16:00 Uhr ohne Voranmeldung kostenfrei besichtigt werden. Nach Beendigung der Sonderausstellung wird die "Rheinfallsammlung Peter Mettler" in einem reduzierten Umfang weiterhin gezeigt. Interessenten melden sich in diesem Fall bei Herrn Georges Schmid, Klostergut Paradies, Telefon 052 631 27 27, um einen Besuchstermin zu vereinbaren. |
"Peter Mettlers Rhine Falls Collection" at Paradies convent Special exhibition until 6 November 2004 Peter Mettler is bequeathing his Rhine Falls Collection to the Georg Fischer Foundation at Paradies convent. The collection, which contains about 300 views of the Rhine Falls prior to the building of the iron railway bridge across the Rhine in 1850, includes oil paintings, sketches, watercolours, gouaches, woodcuts, etchings, copperplate engravings, aquatints and lithographs. Once again, Georg Fischer is availing itself of the opportunity to underscore its cultural commitment by opening up the collection to the general public in the form of a special exhibition at Paradies convent. Georg Fischers involvement ensures that, instead of being broken up, Peter Mettlers Rhine Falls Collection will be saved for posterity and made accessible to an interested public. It will complement the existing collections at Paradies convent, namely the Wyser Collection of old drawings from the Schaffhausen region and the Rohr Collection of old maps of Schaffhausen. Peter Mettler will make his collection available to the public in stages in the form of a loan. It is intended that ownership of the collection will pass to the Paradies Foundation on his death. A representative selection of works from the collection was presented to the public for the first time at the official opening of a special exhibition at Paradies convent on 23 September; the exhibition will also be open to the public for a limited period. The entire collection of roughly 300 pieces, which is currently being catalogued, is devoted to a single topic: the Rhine Falls. Peter Mettler has systematically built it up since 1968. Initially, he focused primarily on prints. In the course of time the collection has grown to include 11 oil paintings, among them the highlight of the collection, the remarkable view in portrait format by Johann Heinrich Wüest (1741 - 1821) dating from around 1775. Two other museum pieces in oil are the views by Christian Georg Schütz (1718 - 1791), a Frankfurt painter. Of course, no Schaffhausen collection is complete without the outstanding prints by Johann Heinrich Bleuler (1758 - 1823) and his son Johann Ludwig Bleuler (1792 - 1850). Other significant works in the show include pieces by Philipp Loutherbourg (1740 - 1812), an English painter, Gabriel Lory (1763 - 1840), a Bernese artist, Johann Jakob Wetzel (1781 - 1834) and Adrian Zingg (1734 - 1816). Peter Mettler was born in Rupperswil, Canton of Aargau, in 1945 and grew up in Schaffhausen. He attended the cantonal school, where he completed his school-leaving certificate. After obtaining a liberal arts degree at the University of Zurich, Peter Mettler worked in the insurance sector until his retirement in 2003. The special exhibition runs until 6 November 2004. It is open to the public free of charge at Paradies convent on Fridays and Saturdays from 2 p.m. to 4 p.m. and on Sundays from 10 a.m. to 4 p.m. After the special exhibition closes, the public will still be able to view a selection of pictures from Peter Mettlers Rhine Falls Collection at Paradies convent by appointment. People who are interested in doing so should contact Mr Georges Schmid, Paradies convent, tel. 052 631 27 27, to arrange a suitable time to visit. "Peter Mettlers Rhine Falls Collection" at Paradies convent (37.62 kB) |
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