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29. Juni 2018

Ganzer Hang rutscht Richtung Rhein

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Landbote vom 26. Juni, 2018

Landbote vom 26. Juni, 2018
Aus Landbote:

"Unweit des Rheinfalls rutscht ein Hang, weshalb ein internationaler Radweg derzeit gesperrt ist. Die Bauarbeiten zur Stützung dürften teuer werden. Es ist nicht irgendein Radweg, der von Flurlingen zum Schloss Laufen am Rheinfall führt. Der Abschnitt ist Teil der europäischen Radwege vom Schwarzen Meer an den Atlantik und von Andermatt nach Hoek van Holland bei Rotterdam. Etwa der letzte Kilometer bis zum Rheinfall verläuft im Wald dem Fluss entlang. Doch seit Mitte Januar ist diese Strecke im Gebiet Buechhalden für Radfahrer und Fussgänger wegen Hangrutschen gesperrt."Besonders für Radtouristen hat diese Sperrung sehr unliebsame Folgen", sagt Martin Harzenmoser. Er wohnt an der Strasse, an deren Ende der gesperrte Abschnitt beginnt. Die Touristen seien gezwungen, die steile Ausweichroute über den Kirchweg "mit Sack und Pack hochzuradeln". Der Höhenunterschied bis hoch nach Uhwiesen beträgt gut 90 Meter. Tag für Tag beobachtet Harzenmoser Velofahrer, die am Kirchweg stehen und sich fragen: "Müssen wir wirklich da rauf?" Eine Risikoanalyse habe ergeben, "dass es zu weiteren Erdrutschen kommen kann", sagt Thomas Maag, Sprecher der kantonalen Baudirektion. Der Kanton Zürich ist Eigentümer des Wegs und haftet entsprechend. Während der Sperrung lehnt er jede Haftung für die Benutzung des Wegs ab. Laut der Baudirektion sind die sehr umfangreichen geologischen Abklärungen mittlerweile abgeschlossen. Aufgrund der Resultate werden nun verschiedene bauliche Massnahmen geprüft. "Bis diese umgesetzt sind, dauert es noch eine Weile", so Maag weiter. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass nicht nur die Gefahr sogenannter Hangmuren besteht; eine Mure ist ein talwärts rutschendes Gemisch aus Erde, lockerem Gestein, Vegetation und Wasser. "Der gesamte Hang entlang des 1.2 Kilometer langen Wegabschnittes befindet sich in einer permanenten Rutschung." Zur Sicherung des Rheinuferwegs brauche es voraussichtlich umfassende bauliche Massnahmen, "die sowohl finanziell als auch baulich sehr aufwendig sind". Eine permanente Rutschung meint, dass ein Hang kontinuierlich und gleichmässig über lange Zeiträume - Jahrhunderte oder Jahrtausende - rutscht. Die geologischen Untersuchungen wurden nötig, weil das betroffene Gebiet ausserhalb der Naturgefahrenkarte liegt, wo Basisdaten bislang noch fehlten. Im oberen Teil der steilen Buechhalden liegen solche Daten jedoch bereits vor. Und im dazugehörigen Bericht vom Juni 2017 ist dabei die Rede von "permanent rutschenden Hangbereichen", wobei das Gebiet Buechhalden namentlich erwähnt wird. "Gefährdungen durch Massenbewegungen", heisst es im Bericht zu den Naturgefahren. Der obere Hangbereich ist auf der Karte mit der mittleren Gefahrenstufe markiert. Austretendes Quellwasser am Hang, heftige und lange andauernde Regenfälle oder eine intensive Schneeschmelze können Hangmuren oder -rutschungen auslösen. Sobald der Boden mit zu viel Wasser gesättigt ist, gerät er ins Rutschen. Bauliche Gegenmassnahmen können zum Beispiel Entwässerungsgräben sein. Erst vor eineinhalb Jahren habe der Kanton versucht, den Hang und den instabilen Weg zu sanieren, sagt Harzenmoser weiter. "Mit mässigem Erfolg." So seien die Entwässerungsrohre weggeschwemmt worden und der frisch gekieste Weg sei innert kürzester Zeit gewölbt gewesen. "Die Radfahrer mussten fürchten, mit ihren Velos den Rhein hinunterzurutschen." Was der Kanton jetzt plant, ist noch offen. Oberhalb des gesperrten Radwegs plant der Kanton den Bau eines neuen Radwegs für geschätzte 4.4 Millionen Franken. Dieser neue Weg ist vorwiegend als Schulweg zwischen Dachsen und Uhwiesen gedacht. Laut der Baudirektion ist nicht geplant, die Route unten am Rhein deswegen aufzuheben, die hauptsächlich dem Freizeitveloverkehr dient. Zudem: Ein Abschnitt des geplanten Radwegs verläuft auch im Problemhang Buechhalden. Und zwar im oberen Teil, der auf der Naturgefahrenkarte bereits eine "mittlere Gefährdung" aufweist."


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